Chronik unserer Projekte

In den vergangenen Jahren wurde viel in das Primärstystem der WVRB AG investiert, um die Trinkwasserqualität und -quantität für rund 290'000 Menschen sicherzustellen.
2024
Beim Grossprojekt «Neubau Reservoir Mannenberg» konnten die Rohbauarbeiten abgeschlossen und mit dem Innenausbau begonnen werden. Die Inbetriebnahme beginnt gestaffelt ab Sommer 2025, die vollständige Nutzung ist bis Ende 2025 geplant. Anschliessend werden noch die Wiederherstellungsarbeiten ausgeführt.
Auch die weiteren Projekte im Raum Ittigen und Bolligen, welche mit der Inbetriebnahme des neuen Grossreservoirs koordiniert werden müssen, verlaufen wie geplant.
Ebenfalls aufgenommen wurden die Arbeiten für die neue Freispiegelleitung zwischen Kiesen und der Belpau. Die Holzschlagarbeiten wurden ausgeführt, die Installationsplätze erstellt und mit dem konventionellen Leitungsbau begonnen. Die Lieferung der Stahlrohre DN 900 mm erfolgt planmässig.
Die Projektierung für die neue Grundwasserfassung in Kiesen wurde weitgehend abgeschlossen. Durch umfangreiche Vorabklärungen und ein neues Musterschutzzonenreglement, welches bereinigt werden musste, entstanden erhebliche Verzögerungen in der Erarbeitung der Konzessionsunterlagen. Es ist vorgesehen, die Unterlagen im 1. Quartal 2025 bei der Leitbehörde einzureichen. Für die neue Transportleitung zur Erschließung der ehemaligen WAGRA-Aktionäre ab dem Reservoir Mannenberg wurde ein Bauprojekt erarbeitet. Ebenfalls geplant ist die Erneuerung des Reservoirs Wislen in Worb mit Fokus auf Redundanz und Integration ins Leitsystem.
2023
Bezüglich Versorgungssicherheit konnten wichtige Fortschritte erzielt werden. Die Notstromversorgung wurde mit zwei eigenen mobilen Aggregaten ergänzt, um auch höher gelegene Zonen im Ereignisfall versorgen zu können. Die Sicherheitsholzerei entlang der Zubringerleitung im Aaretal wurde wie geplant durchgeführt.
Im Bereich Wasserqualität war weiterhin Chlorothalonil ein Thema. Die Konzentrationen im Netz der WVRB AG sind weiterhin rückläufig und liegen unter den zulässigen Höchstwerten.
Die Bauarbeiten beim neuen Reservoir Mannenberg schritten weiterhin wie geplant voran. In diesem Jahr wurde nach den letzten Rohrlegearbeiten die Baugrube fertig ausgehoben, die Baugrubensicherung erstellt und mit den Betonierarbeiten begonnen. Bis Ende Jahr konnten bereits die meisten Wand- und sogar einige Deckenetappen realisiert werden. Koordiniert mit diesem Grossprojekt verliefen die Bauarbeiten für die neue Transportleitung zwischen den neuen Reservoirs Mannenberg und Stockeren in Bolligen (DN 300 mm) wie vorgesehen. Das neue Reservoir Stockeren (2'000 m3 Speichervolumen) wird auf der gleichen Höhe wie das bestehende Reservoir Hohliebi in Vechigen neu erstellt, damit künftig auch für diese Zone ein Gegenbehälter zur Verfügung steht. Zudem kann in Bolligen nach der Fertigstellung der Bauarbeiten auf eines der bestehenden Reservoirs verzichtet und das Primärsystem wesentlich vereinfacht werden. Die neue Grundwasserfassung in Uttigen konnte Mitte Jahr in Betrieb genommen werden. Nach einer rund 2 ½ -jährigen Bauzeit wurde die neue Wasserfassungsanlage feierlich eingeweiht. Seither ist der neue Horizontalfilterbrunnen störungsfrei am Netz.
Mit dem neuen Grundwasserbrunnen in Kiesen wurde ein weiteres zentrales Projekt zur langfristigen Sicherung der Versorgung vorangebracht. Auch für das neue Pumpwerk Bergfeld in Wohlen laufen die Planungsarbeiten planmässig.
2022
Klimatische Veränderungen stellen neue Anforderungen an die Versorgungssicherheit. Trotz regenarmer Sommer bleibt die Grundwasserneubildung durch Winter- und Frühjahrsniederschläge im Emmental gewährleistet. Der Wasserbedarf steigt durch das Bevölkerungswachstum, ohne Beitritte von neuen Aktionären, voraussichtlich um 75’000 Personen bis 2050. Die WVRB AG investiert deshalb stark in Infrastruktur und Redundanz. Mit der Grundwasserfassung «Oberi Au» in Uttigen wird die letzte Reserve (Grundwasserschutzareal) aktiviert und die Versorgung bleibt auch bei Ausfällen gewährleistet.
Die Energiekrise und Blackout-Szenarien verdeutlichen die Relevanz von Notstromversorgung. Die WVRB AG ist dank dem freien Zulauf aus dem Emmental und mobiler Notstromgruppen auch für längere Stromausfälle vorbereitet.
Der Aufnahmestopp für neue Aktionäre gilt noch bis 2025. Es laufen Verhandlungen, insbesondere mit dem Wasserverbund Grauholz (WAGRA), die einen Beitritt prüfen. Auch neue Leitungen und Anschlüsse, z. B. Aaretalleitung Kiesen–Belp, ermöglichen künftig Versorgungen von Gemeinden wie Belp oder Münsingen.
Zahlreiche Infrastrukturprojekte befinden sich in Planung oder Umsetzung. Die störungsanfällige Transportleitung Eymattstrasse Bern soll erneuert werden. Ein wichtiges Projekt betrifft den Bau der Freispiegelleitung Aaretal 3. Zusätzlich zum Neubau des Reservoirs Mannenberg wird in Bolligen das neue Reservoir Stockere mit Transportleitungen realisiert. Auch die Planungsarbeiten für die neue Grundwasserfassung Kiesen wurden weiter vorangetrieben. Zusätzlich werden bestehende Leitungen ersetzt und erweitert, z. B. Riedhaus–Säriswil. Der Neubau des Pumpwerks Wehrliau inklusive Aarequerung schreitet trotz Verzögerungen voran.
2021
Im Zusammenhang mit den Agrarinitiativen zum Trinkwasser und synthetischen Pestiziden wurde die Problematik von Pflanzenschutzmitteln im Trinkwasser verstärkt öffentlich diskutiert. Die WVRB AG betont die Bedeutung von präventivem Grundwasserschutz, etwa durch gezielte Standortwahl und Konfliktlösung in Schutzzonen. Neue Fassungen wie in Uttigen tragen dazu bei, die Trinkwasserversorgung langfristig zu sichern.
Die Corona-Pandemie stellte die WVRB AG vor Herausforderungen, besonders aufgrund der systemrelevanten Rolle der Wasserversorgung. Witterungsbedingt schwankten die Grundwasserstände stark. Im Sommer 2021 führten Hochwasser zu Höchstständen, wogegen im Dezember Rekordtiefstände gemessen wurden. Diese Entwicklung zeigt die hohe Volatilität der Wasserreserven.
In der Projektierung und Umsetzung zahlreicher Infrastrukturvorhaben konnte die WVRB AG beachtliche Fortschritte erzielen. Dazu zählen in der Projektierung die Transportleitung Eymattstrasse, die Freispiegelleitung Aaretal 3, die Erneuerung des Pumpwerks Wehrliau sowie die Sanierung des Reservoirs Gurten. In der Realisierung befinden sich zudem der neue Horizontalfilterbrunnen «Oberi Au» in Uttigen, die Transportleitung MAB13 in Bern und der Neubau des Reservoirs Mannenberg. Diese Projekte dienen der Redundanz, Versorgungssicherheit und grundsätzlich der Modernisierung der Netzinfrastruktur.
Erfolgreich abgeschlossen wurde das Projekt in Allmendingen. Die ungenügenden Druckverhältnisse konnten dank der Versorgung ab dem Reservoir Wislen in Worb behoben werden. Auch in Kehrsatz wurde die Versorgung optimiert und veraltete Infrastrukturen zurückgebaut. Das neue Versorgungskonzept vereinfacht das Netz und erhöht die Betriebssicherheit.
2020
Das technische Konzept «AQUABERN» sieht vor, dass zwischen dem Pumpwerk Chrüzweg und dem Reservoir Rüti eine neue und leistungsstarke Transportachse erstellt wird und die bestehenden Primärleitungen – welche bis heute durch das Versorgungsgebiet von Ostermundigen verlaufen – als Sekundärleitungen an die Gemeinde zurückgehen. Neben dem Pumpwerk Bad dient die Versorgung ab dem Pumpwerk Chrüzweg als zweite, Leitungsstarke Einspeisung für die Gemeinde Ostermundigen. Zusätzlich dient die Transportleitung zur Versorgung der beiden Gemeinden Vechigen und Stettlen.
Der Baustart der rund 2’100 m langen Transportleitung erfolgte Anfang April 2020. Bautechnisches «Highlight» des Projekts war die rund 400 m lange Horizontalbohrung durch den «Hätteberg». Die Bauarbeiten wurden auf Ende 2020 bis auf die Einbindungen abgeschlossen. Die Anschlüsse an das bestehende System und die Inbetriebnahme erfolgen im Frühling 2021 gemeinsam mit der Inbetriebnahme des umgebauten und mit einer grösseren Förderleistung ausgestatteten Pumpwerk Chrüzweg.
Mit dem Beitritt der Gemeinde Muri zur Wasserverbund Region Bern AG wurde die Fassung Wehrliau, bestehend aus zwei Grundwasserpumpwerken und einem Hauptpumpwerk, durch die WVRB AG übernommen. Mit einer konzessionierten Menge von 18’600 l/min ist die Fassung eine der wichtigsten Wasserressource in der Region Bern. Leider kann heute, aufgrund der hydraulischen Situation im Netz von Muri, nicht die ganze konzessionierte Menge genutzt werden. Deshalb soll die Fassung möglichst schnell in das Netz der WVRB AG integriert werden. Dazu muss das Hauptpumpwerk umfassend erneuert und eine leistungsstarke Aarequerung realisiert werden, welche das Pumpwerk Wehrliau mit der Aaretal I und der Aaretal II Leitung verbindet. Dadurch wird ermöglicht, dass die Gemeinde Muri zukünftig direkt mit dem Reservoir Gurten verbunden werden kann, welches auf der gleichen Höhe liegt wie das Reservoir Hüenli. Die Versorgungssicherheit von Muri und der ganzen Region wird dadurch deutlich verbessert. Das Konzept der Aarequerung sieht zwei Spülbohrungen vor, die ausgehend von Muri unter der Aare und der Grundwasserfassung Selhofen der WV Köniz hindurch bis zur Gürbe erstellt werden, wo sie mit den Aaretalleitungen verbunden werden. Die Spülbohrungen unterqueren die Schutzzone Selhofen von Köniz und sinjd mit der Wasserversorgung Köniz abgesprochen.
Im Bereich der Grundwasserschutzzone Aeschau und im angrenzenden Gebiet bestehen seit jeher Bauten und Anlagen, welche sich in Konflikt mit der Trinkwassernutzung befinden. Erfreulicherweise konnte der gesamte Gutshof inkl. dem umliegenden Landwirtschaftsland im Jahr 2018 durch die WVRB AG erworben werden. Die WVRB AG ist nun im Besitz der gesamten Grundwasserschutzzone und einem Grossteil des Zustrombereichs. Ziel der WVRB AG war es, die risikobehafteten und zonenfremden Bauten und Anlagen in der Gewässerschutzzone zu eliminieren oder gesetzeskonform zu sanieren. Anfang April 2020 konnte, nach etlichen amtlichen Hindernissen, mit den Rückbauarbeiten und dem Kanalisationsanschluss begonnen werden.
2019
Bereits kurz nach dem offiziellen Beitritt zum Verbund haben wir für Rubigen eine Zweiteinspeisung realisieren können, um die Drucksituation in den oben gelegenen Gebieten auf ein optimaleres Druckniveau zu erhöhen. In einem ersten Schritt wurde anfangs Mai das Reservoir Eichi in Rubigen vom Netz abgekoppelt und Rubigen vom etwas höher gelegenen Reservoir Hüenli (Muri) versorgt. Anschliessend wurde die vom Reservoir Wislen (Worb) herkommende Leitung im Gebiet Oberholz mit der alten Ableitung des Reservoirs Eichi verbunden und damit die Zweiteinspeisung ins Netz Rubigen erstellt.
Am 12. Juni 2019 wurde, nach intensiven Vorgesprächen und Infoanlässen mit den verschiedenen Anspruchsgruppen, das Baubewilligungsgesuch für das neue Reservoir Mannenberg der Standortgemeinde Bolligen überreicht. Während der 30-tägigen Auflagefrist sind wie erwartet verschiedene Rechtsbegehren eingegangen. Diese betreffen Eigen- und partikuläre Interessen, die grossflächige Rodung sowie die Schulwegsicherheit und Verkehrsführung während der Bauarbeiten. Der eigentliche Neubau wird von keiner Stelle bestritten, die Rechtsbegehren konzentrieren sich auf die Bauphase. Die WVRB AG sucht wie immer bei seinen Projekten das Gespräch mit den Einsprechern und wird nun alles daransetzen, dass die offenen Punkte zur Zufriedenheit aller geklärt werden.
Damit zu einem späteren Zeitpunkt die Eisenbahnbrücke in Uttigen saniert bzw. neu gebaut werden kann sowie die Auflagen der Störfallvorsorge betreffend Bahngeleise erfüllt werden können, wurde mit der SBB eine Vereinbarung ausgearbeitet. Diese regelt die zeitnahe Realisierung der Fassung Obere Au sowie den mittelfristigen Ersatz der Brunnen 2 bis 4 in Kiesen. Basierend auf dieser Vorgabe wurde der Planungsauftrag für den Bau einer neuen Fassung in der Oberen Au mit einer konzessionierten Menge von 25’000 l/min in Uttigen ausgelöst. Mit der Grundeigentümerin armasuisse wurde bereits vorgängig eine Vereinbarung unterzeichnet und es wird mit einer Konzessionserteilung 2021 gerechnet.
Im oberen Aaretal, zwischen Thun und Bern, stehen künftig mit den Fassungen Kiesen, Oberi Au und Amerikaeggen drei Grundwasserfassungen von überregionaler Bedeutung zur Verfügung. Das «Nadelöhr» bildet heute die Zubringerleitung «Aaretal 1», welche neben der Limitierung der Wassermenge auch ein wesentliches Risiko bezüglich der Versorgungs-sicherheit darstellt. Aus diesem Grund soll von Kiesen bis zum Hauptpumpwerk Belpau eine neue Leitung (Aaretal 3) erstellt werden. Es ist vorgesehen, wasserseitig zur bestehenden Aaretalleitung 1 eine neue Stahlleitung DN 900 mm auf einer Länge von rund 8.3 km zu verlegen. Die Koordination mit den Hochwasserschutzprojekten ist unerlässlich, damit sich beide Vorhaben nicht blockieren.
2018
Die 100 Jahre alte Stadtleitung II in Ostermundigen befindet sich am Ende der Nutzungsdauer. Anfangs 2017 wurde im Bereich des Gartencenter Wyss eine Leckstelle eruiert und festgestellt, dass sich das 1992 erstellte Rohrinlining an diversen Stellen abgelöst hat und den hydraulischen Querschnitt verringerte. Aufgrund der vorhandenen Risiken hat die WVRB AG entschieden, den Leitungsabschnitt so rasch wie möglich zu ersetzen. Nach einer sehr kurzen und effizienten Bewilligungsphase konnte mit den Bauarbeiten Ende 2017 begonnen werden. Während den Grabarbeiten kam unerwartet eine Grabstätte aus dem 6. Jahrhundert zum Vorschein, welche die Bauarbeiten infolge von archäologischen Untersuchungen um einige Wochen verzögerte. Die neue Transportleitung (DN 700 mm, Länge ca. 800 m) konnte im Sommer 2018 erfolgreich in Betrieb genommen werden.
Mit dem Leitungsbau und der zukünftigen Transportachse zwischen Ostermundigen und Stettlen wurde bereits im Jahr 2017 eine wichtige Etappe realisiert, damit die beiden Gemeinden Stettlen und Vechigen mit weicherem Wasser ab der WVRB AG versorgt werden können. Zur optimalen Bewirtschaftung der verschiedenen Versorgungsgebiete und Druckzonen, muss neben den Leitungsbauten und Messschächten auch ein neues Stufenpumpwerk im Bereich der Gemeindegrenze zwischen Vechigen und Stettlen erstellt werden. Nach einer schwierigen und über zwei Jahre andauernden Standortsuche sowie einem aufwendigen Bewilligungsprozess wurde Anfang Juni 2018 mit den Bauarbeiten des Pumpwerkes Gumper begonnen.
Im Herbst 2018 erfolgte nach jahrelangen Verhandlungen und Abklärungen endlich der «Spatenstich» für die Transportleitung zwischen Vechigen und Worb. Die seit über 20 Jahren geplante Transportleitung dient in Zukunft einerseits der Zweiteinspeisung für Vechigen und Stettlen und andererseits der Versorgungssicherheit von Worb. Das gesamte Zielsystem für die technische Integration von Vechigen und Stettlen wird bis Ende März 2019 abgeschlossen. Dann kommen die beiden Gemeinden Vechigen und Stettlen endlich in den Genuss des weicheren Trinkwassers und die unterhaltsintensiven Enthärtungsanlagen gehören der Vergangenheit an.
Nach langen und aufwändigen Bewilligungsverfahren konnten die Bauarbeiten für die weiteren notwendigen Projekte im Raum Wohlen und Meikirch aufgenommen werden. Begonnen wurde mit der Erneuerung der Quellen «Lochmatt». Im Zuge der Quellensanierung wurden die Strassenentwässerung sowie die Spülbohrung für die Transportleitung nach Wahlendorf innerhalb der Schutzzone realisiert. Anfang August 2018 erfolgte der Baugrubenaushub für das neue Reservoir Lochmatt unterhalb Wahlendorf.
Ebenfalls im August 2018 wurden die Leitungsbauarbeiten von Wahlendorf zum Standort des neuen Reservoirs «Hubelwald», zwischen Wahlendorf und Innerberg, in Angriff genommen. Zeitgleich starteten die Grabarbeiten für die Transportleitung von Innerberg zum neuen Reservoir Hubelwald. Dank des trockenen Wetters konnten die Arbeiten bereits Mitte November 2018 abgeschlossen werden.
Kehrsatz wurde bisher von der Wasserversorgung Köniz versorgt. Neu wird Kehrsatz direkt an die Leitung Aaretal 2 angeschlossen und vom Reservoir Gurten versorgt. Im Oktober 2018 wurde mit den entsprechenden Arbeiten begonnen. Anfang Dezember 2018 konnte während einer kurzen, intensiven Ausserbetriebnahme der Leitung Aaretal 2 der neue Anschluss eingebunden werden.
2017
Im Anströmbereich der Grundwasserbrunnen in der Aeschau und somit teilweise in der Schutzzone S2 befinden sich der Gutsbetrieb Ramseischachen mit diversen Liegenschaften und Ländereien. Nach langen Verhandlungen mit der Erbengemeinschaft des bisherigen Besitzers hat die WVRB AG am 28. Dezember 2017 den Betrieb definitiv erworben. Dadurch wird sich der qualitative Gewässerschutz weiter verbessern, da die WVRB AG auf ihren Ländereien jeweils sehr restriktive Bewirtschaftungsvorschriften erlässt. Insbesondere wird die Tierhaltung eingeschränkt und ist das Düngen mit Hof- und Handelsdünger sowie der Einsatz von Pestiziden aller Art verboten. Die sich in der Schutzzone S2 befindlichen Gebäude werden voraussichtlich 2018 zurückgebaut und die Bewirtschaftung der Magerwiesen als Gebrauchsleihe an Dritte abgeben.
Per Ende 2017 ist ein weiterer Wasserliefervertrag mit Münsingen abgeschlossen und anschliessend der entsprechende Anschluss realisiert worden.
2016
Im Bereich der Speichertechnologien beteiligt sich die WVRB AG mit verschiedenen Partnern (Infrawatt, Alpiq etc.) am Programm des Bundesamtes für Energie «Leuchtturm¬projekt Regelpooling». Wasserversorgungen verfügen über Reservoire, die traditionell während den Nachtstunden gefüllt werden. Diese Speicher dienen der Wasserversorgung und können durch eine intelligente Bewirtschaftung als Energiespeicher genutzt werden. Ziel des Projektes ist es, den Pumpbetrieb auf die Bedürfnisse des Marktes abzustimmen und bei nationalen Ausnahmesituationen sofort reagieren zu können (Regelpooling). Dank der Automatisation kann heute ein auf den Strommarkt und den Wasserverbrauch abgestimmter Energiefahrplan errechnet werden. Entsprechend kann der Strom zu günstigen Konditionen am Markt eingekauft werden. Konkret werden die Reservoire gefüllt, wenn der Strompreis günstig ist und Strom mit der Turbine in der Schönau produziert, wenn der Preis hoch ist. Dies erlaubt der WVRB AG einen Beitrag an die Energiewende zu leisten ohne Subventionen bzw. Vergütungen und dennoch marktgerecht zu agieren. Für dieses Engagement und die Pionierarbeit im Bereich Lastmanagement wurde die WVRB AG mit dem Innovationspreis 2016 des Vereins für Energienutzung aus Abwasser, Abwärme und Trinkwasser «Infrawatt» ausgezeichnet.
Der Betriebsführungsvertrag «Leitstelle» mit Energie Wasser Bern wurde auf den 1. Januar gekündigt. Seither werden sämtliche Prozesse der Wassergewinnung und Verteilung automatisch gefahren. Die Umstellung verlief dank der langen Vorbereitung absolut problemlos und die Automatisation hat sich bewährt.
Das neue Leitsystem der Firma Chestonag verfügt über viel mehr Möglichkeiten und Tools und eröffnet ganz neue Perspektiven. Beispielsweise werden die Pumpwerke energetisch und finanziell optimierter betrieben und die Reservoire können besser und sparsamer bewirtschaftet werden. Neu besteht die Möglichkeit des Fernzugriffes, um zum Beispiel auch von unterwegs eine Prozesssteuerung vorzunehmen. Dadurch kann insbesondere bei Rohrleitungsbrüchen viel rascher reagiert werden und allfällige Folgeschäden können dadurch reduziert werden. Ab dem Jahr 2017 entstehen im Weiteren Prognosetools, welche den Aktionären ermöglichen, ihren Tagesbedarf abzuschätzen und falls organisatorisch möglich, den Spitzenverbrauch zu senken, was längerfristig auch dem Verbund zu Gute kommt. Generell ist das neue Leitsystem durch die betroffenen Brunnenmeister der Aktionäre sehr gut aufgenommen worden.
2015
Um künftig einen Ausfall der grössten Grundwasserfassung in Kiesen besser verkraften zu können, werden aktuell die neue Grundwasserfassung «Amerikaeggen» der Region Thun und später die neu zu erstellende Fassung «Oberi Au» in das bestehende Transportleitungssystem von Kiesen integriert. Dazu werden zwei Transportleitungen im Hebersystem benötigt. Eine der Transportleitungen (DN 800 mm, Länge rund 760 m) verbindet den «Amerikaeggen» mit dem Vereinigungsbauwerk in Uttigen. In dieses Bauwerk kann ebenfalls das Wasser der neuen Fassung «Oberi Au» eingebunden werden. Die zweite Heberleitung DN 1’000 mm führt vom Vereinigungsbauwerk Uttigen bis zum bestehenden Endfallheber in Kiesen. Auf einer Länge von rund 3.9 km werden drei Gewässer und das SBB-Trasse gequert.
Der Hauptwasserbezugsort für das Versorgungsgebiet der Wasserversorgungsgenossen-schaft Meikirch Uettligen und Umgebung (WVGM), die Fassung Halenwald, kann künftig nicht mehr für die Wasserversorgung genutzt werden. Um in Zukunft dieses Gebiet versorgen zu können, wird eine 2.6 km lange Transportleitung DN 250 mm von Ortschwaben nach Wyssenstein verlegt. Diese Leitung verläuft auf weiten Strecken in Kantons- und Gemeindestrassen und auch im Kulturland. Dank den guten Wetterbedingungen ab Mitte Mai 2015 sind die Rohrleitungsbauarbeiten bis Ende Jahr 2015 abgeschlossen worden.
Die Emmental-Wassertransportleitung besitzt eine zentrale Bedeutung für die Wasser-versorgung der Region Bern. Seit über 100 Jahren wurden keine speziellen waldbaulichen Massnahmen in den durch den Verlauf der Wassertransportleitung tangierten Wäldern ergriffen. Heute stehen teilweise schwere, grosse Bäume in unmittelbarer Nähe zu der Wassertransportleitung. Diese Bäume gefährden die Versorgung, weil bei Baumstürzen, insbesondere bei tief wurzelnden Bäumen, Schäden an der Leitung auftreten könnten. Deshalb wird diese «Emmental-Leitung» auf der gesamten Länge ausgeholzt.
Nebst dem Wasser aus dem Emmental, welches aufgrund des idealen Gefälle der Wasser-transportleitung ohne Unterstützung durch Pumpwerke in das Reservoir Mannenberg fliesst, muss das Wasser aus den grossen Grundwassergebieten des Aaretals gepumpt werden. Dazu stehen der WVRB AG die Pumpwerke Schönau und Belpau zur Verfügung. Um die Verfügbarkeit des Wassers und die Qualität jederzeit zu gewährleisten, werden in der Belpau zusätzlich UV-Anlagen zur Desinfektion eingebaut.
2014
Seit dem 1. Juni fliesst aus dem südlichen Quellgebiet kein Wasser mehr ins Versorgungs-netz der WVRB AG. Die Quelle Stolzenmühle wird neu für die Wasserversorgung Schwarzenburg genutzt und zusammen mit der Gemeinde Köniz sind Lösungen im Gebiet Gasel gesucht worden. Das Hauptpumpwerk in der Schönau ist fertiggestellt und dadurch können die lokalen Pumpwerke Steinhölzli, Sandrain und Burgerenziel ausser Betrieb genommen werden. Mit der Inbetriebnahme des neuen Prozessleitsystems wird die Bewirtschaftung automatisiert und die bisherige Betriebsführung in der ständig bemannten Leitwarte der Energie Wasser Bern reduziert.
2013
Zwischen Frauenkappelen und Mühleberg wird das Pumpwerk Bodenacher und die dazugehörige Leitung (NW 200 mm) neu gebaut und in Betrieb genommen. Der Wasserturm Spilwald kann dadurch definitiv vom Netz genommen werden. Der Bau des neuen Grundwasserpumpwerkes Amerikaegge mit einer Kapazität von 25’000 l/min wird durch die Wasserversorgung Region Thun gestartet. Die WVRB AG ist Grundeigentümerin und beteiligt sich an den Baukosten. Zukünftig kann sie ständig mindestens 6’000 l/min Wasser beziehen.
2012
Die Gesamterneuerungsarbeiten des Pumpwerks Schönau (Gebäude, Heizung, Lüftung, Entwässerung) beginnen. Die Kosten dieser Gesamtsanierung des aus dem Jahre 1950 stammenden Pumpwerks belaufen sich auf rund CHF 15.7 Mio.
Der Kanton hat den Gemeinden Muri und Köniz die Konzession für die Wasserentnahme in der Wehrliau (Muri) und im Selhofen-Zopfen (Köniz) erteilt und dabei die Eingaben des Wasserverbundes berücksichtigt. Damit hat die WVRB AG Zugriff auf die freien Wasserreserven und die beiden Gemeinden können Wasser von der WVRB beziehen.
2011
Die Stadtleitungen 3 und 4 vom Reservoir Könizberg in den Westen der Stadt werden erstellt und das Reservoir Könizberg auf die neuen Anforderungen angepasst.
2010
Die Zielsetzungen des Kantons beim Hochwasserschutz, dem Projekt ‘aarewasser’ werden von der WVRB AG unterstützt, jedoch muss der Kanton die Einwände ernst nehmen; Einwilligungen für Eingriffe in Schutzzonen können nicht toleriert werden, solange keine Alternativen für die gefährdeten Fassungen vorliegen und bewilligt sind.
2009
Im Bereich der Wasserversorgung hat sich der Verwaltungsrat intensiv mit dem geplanten Hochwasserschutz Thun-Bern, dem Projekt ‘aarewasser’ auseinandergesetzt. Leider sind die von der WVRB AG vorgängig beim Kanton deponierten Einwände und Vorschläge im Auflageprojekt nicht genügend berücksichtigt worden, weshalb die WVRB AG eine fundierte Einsprache einreicht.
2007
Mit dem Bau und der Inbetriebnahme des Pumpwerks Tannholz inkl. Leitungsbau (NW 250 mm) zwischen Zollikofen und Kirchlindach, wird die Zweiteinspeisung Kirchlindach realisiert. Dies ist ein erstes grösseres, durch die neu strukturierte Gesellschaft, realisiertes Projekt.